Was verstehen Sie unter vermehrt?
Allzuoft beginnt es mit 1 Bier oder einem 1/4 Wein nach der Arbeit, zum Entspannen mit oder ohne Kollegen, oder der mit ein paar Gläser Bier oder Wein zum besseren Schlafen. Manchmal findet man später heraus, dass man bedrückt, gestresst oder vielleicht sogar depressiv war und deswegen nicht mehr gut Schlafen konnte oder sich nach der Arbeit entspannen konnte. Manchmal sind auch andere Gründe ausschlaggebend. Wir trinken Alkohol auch um uns gut zu fühlen, Ängste abzubauen oder um unangenehme Gefühle zu verschieben. Es wird daraus ein Ritual, dass dann täglich stattfindet. Aufgrund der Toleranzentwicklung steigt die tägliche Menge bald an, damit sich der gewünschte Effekt einstellt. Irgendwann trinken wir dann aber weil wir müssen. Sonst bemerken wir Entzugssymptome, wie Unruhe, Angespanntheit, Zittern, Schwitzen oder ähnliches.
Spätestens dann sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Von einem kalten Entzug ist generell abzuraten, da dieser durchaus lebensgefährlich sein kann. Vielleicht stehen hier aber auch unangenehme Gefühle im Weg, oder man glaubt, dass man alleine damit klarkommt, weshalb ein Arztbesuch doch nicht stattfindet.
Feststeht, dass Alkohol in allen Bereich des Lebens enormen Schaden anrichten kann, familiär, sozial, beruflich, strafrechtlich, aber auch und vor allem gesundheitlich. Viele Folgeerkrankungen betreffen die Leber, die Speiseröhre, den Magen oder die Nerven, Schwerere dann das gesamte Gehirn oder auch Krebs. In der Schwangerschaft ist von Alkoholkonsum abzuraten, da es zu Beeinträchtigungen der fetalen und embryonalen Entwicklung kommen kann, die oft nicht gleich sichtbar sind. Generell entwickeln sich die meisten Folgeerkrankungen des chronischen Alkoholkonsums, beinahe unsichtbar, über Jahre.